UV-Klebstoffe

Über besondere Eigenschaften verfügen Klebstoffe, die durch die Bestrahlung mit UV-Licht in einer bestimmten Wellenlänge aushärten. Dieser Vorgang erfolgt in Sekunden wodurch hohe Taktfolgen in der Produktion, vereinfachte Qualitätskontrollen und niedrigere Prozesskosten ermöglicht werden.

DREI BOND bietet ein umfangreiches Portfolio an UV-härtenden Klebstoffen für Anwendungen in unterschiedlichsten Branchen an, bei denen es unter anderem darum geht, transparente Ergebnisse zu erreichen. Entscheidend für den Einsatz dieser Klebstoffe (mit Ausnahme der UV-Epoxide) ist, dass einer der zu verbindenden Werkstoffe für die Wellenlänge des benötigten UV-Lichts durchlässig ist, um die Aushärtung des Klebstoffes zu ermöglichen. 

Acrylate

UV-härtende Acrylate erreichen nach der Aushärtung höchste Festigkeiten. Im DREI BOND Produktportfolio finden Sie UV-Acrylate mit unterschiedlichen Viskositäten, sodass diese gezielt für die Bedürfnisse der Anwendung ausgewählt werden können.

Epoxide

Befindet sich der Klebstoff nach dem Applizieren in Schattenbereichen, in denen das UV-Licht aus konstruktiven Gründen nicht hineinreicht, oder werden für UV-Strahlen undurchlässige Bauteile verwendet, können die UV-härtenden Epoxide zum Einsatz kommen. Trotz der etwas verzögerten Aushärtung werden vergleichbar zu den Acrylaten nach der Aushärtung sehr hohe Festigkeiten erreicht.
 

Silikone

Wird für die Anwendung ein flexibler Dichtstoff benötigt, der schnell und zielgerichtet ausgehärtet werden soll, können die UV-härtenden Silikone von DREI BOND zum Einsatz kommen. Diese zeichnen sich nach der Aushärtung durch ihre sehr hohe Verformungsfähigkeit aus und können idealerweise zum Abdichten sämtlicher Materialien verwendet werden. Bei der Aushärtung werden keine Abspaltungsprodukte generiert, sodass weder die Gefahr einer Materialbeeinträchtigung noch einer Blasenbildung besteht. 

Dualhärtende Klebstoffe (UV/AE)

Für Spezialanwendungen, bei denen eine schnelle Aushärtung durch einen UV-Klebstoff erreicht werden soll, jedoch Schattenbereiche existieren, können dualhärtende Klebstoffe verwendet werden. Die dualhärtenden Klebstoffe von DREI BOND sind sowohl UV- als auch anaerob-härtend. Aus diesem Grund müssen die Schattenbereiche eine anaerobe Aushärtung (Metallkontakt und Sauerstoffabschluss) ermöglichen, sodass eine vollständige Durchhärtung des Klebstoffes gewährleistet ist.

DREI BOND - UV Klebstoffe (UV adhesive)

NameBezeichnungFarbeViskosität [mPas]Temperaturbereich [°C]BesonderheitenGebinde [ml]
6020UV-Acrylatfarblos2200 - 2900-55 bis +12050, 250, 2000Produktblatt anfordern
6022UV-Acrylatfarblos5500 - 7500-55 bis +12050, 250, 2000Produktblatt anfordern
6023UV-Acrylatfarblos50 - 100-55 bis +12050, 250, 2000Produktblatt anfordern
6046UV-Acrylatfarblos7000 oder 36000-40 bis +130flexibilisiert30Produktblatt anfordern
6063UV-Acrylatfarblos200 - 300-55 bis +120speziell für PC, PVC, ABS250, 2000Produktblatt anfordern
6065UV-AcrylatfarblosGel-55 bis +120flexibilisiert50, 300, 2000Produktblatt anfordern
6065LUV-Acrylatfarblos150 - 200-55 bis +120flexibilisiert50, 2000Produktblatt anfordern
6099UV-AcrylatfarblosGel-55 bis +12050, 300, 2000Produktblatt anfordern
62882K UV-Epoxymilchig4000 - 5500-55 bis +180Aushärtung mittels UV und Polyaddition50Produktblatt anfordern
6080UV-Epoxyfarblos bis weißlich300-55 bis +150Aushärtung in Schattenbereiche50, 250, 1000Produktblatt anfordern
6090UV-Epoxyfarblos bis weißlich4000-55 bis +150Aushärtung in Schattenbereiche50, 250, 1000Produktblatt anfordern
2054Dual Cure (AE/UV)blau2500 - 50000-55 bis +150dualhärtend (AE/UV)50, 250, 5000Produktblatt anfordern
6060Dual Cure (AE/UV)farblos1200 - 1700-55 bis +120dualhärtend (AE/UV)50, 250, 2000Produktblatt anfordern
6066-10Dual Cure (AE/UV)farblos25 - 50-55 bis +150dualhärtend (AE/UV)50, 250Produktblatt anfordern

Hinweis zur UV-Wellenlänge: Wir empfehlen UV-Lichtquellen mit 100 mW/cm2 bei 365 – 420 nm.

*Gebinde (VPE): 50ml (10), 250ml (10), 300ml (12)

FAQ UV-Klebstoffe

Wann und wo ist es sinnvoll UV-Klebstoffe einzusetzen?

Klebstoffe, die über UV-Strahlen aushärten, sind insbesondere dann sinnvoll, wenn die Aushärtung steuerbar sein soll, d. h. zu einem gewählten Zeitpunkt stattfinden soll. Gleichzeitig sind sehr hohe Aushärtegeschwindigkeit (innerhalb von Sekunden) möglich, sodass geringe Taktzeiten in der Produktion realisierbar sind. Zudem eignen sich UV-Klebstoffe für Anwendungen, in denen die Klebung unsichtbar sein soll, da die Klebstoffe transparent und (meist) farblos sind.

Was ist das Besondere an UV-Klebstoffen?

UV-Klebstoffe härten erst aus, wenn sie mit UV-Licht bestrahlt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt bleiben sie flüssig. Sobald sie bestahlt werden, härten sie innerhalb von Sekunden aus. Diese Eigenschaft bietet die Möglichkeit Bauteile vor dem Aushärten exakt auszurichten ohne eine Topfzeit oder Ähnliches beachten zu müssen.

Was sollte bei der Anwendung von UV-Klebstoffen auf jeden Fall beachtet werden?

Zuverlässige Verbindungen entstehen nur dort, wo UV-Licht in der passenden Wellenlänge ungehindert auf die Klebeflächen einwirken kann. Daher muss mindestens einer der Werkstoffe für die benötigte Wellenlänge durchlässig sein oder die Strahlung direkt auf den Klebstoff treffen. Für Anwendungen, bei denen Hinterschneidungen oder Schattenbereiche existieren, stehen spezielle UV-härtende Klebstoffe zur Verfügung.

Für welche Branchen sind UV-Klebstoffe perfekt geeignet?

UV-Klebstoffe sind für eine Vielzahl von Branchen ideal, beispielsweise für die Herstellung von Glasmöbeln, Glaswaren und Acrylglas, für die optische Industrie, die Elektronikbranche und die Medizintechnologie.

Welche Arten von UV-Klebstoffen gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Es gibt eine Vielzahl verschiedener UV-Klebstoffe, beispielsweise auf Basis von Acrylaten oder Epoxiden. Darüber hinaus gibt es dualhärtende Systeme, die z. B. sowohl über UV-Strahlung als auch anaerob aushärten.

UV-härtende Acrylate härten meist innerhalb von Sekunden aus und erzielen nach dem Aushärten höchste Festigkeiten. An Stellen, an denen der Klebstoff während der Aushärtung Kontakt zur Luft (Sauerstoff) hat, bleibt er leicht klebrig (tacky).

Epoxid-basierte UV-Klebstoffe härten grundsätzlich über einen ganz anderen Reaktionsmechanismus aus. Dadurch entsteht eine vollständig „trockene“ Oberfläche an Stellen mit Luftkontakt und die Aushärtung ist auch in Schattenbereichen (z. B. Hinterschneidungen) möglich. Prinzipiell ist es mit diesen Klebstoffen sogar möglich den Klebstoff kurzzeitig zu Bestrahlen („Anzublitzen“) und die Bauteile erst anschließen zu fügen. Diese Vorgehensweise sicher zu realisieren ist jedoch kompliziert und kann nur unter Einhaltung exakter Prozessparameter gelingen. Im Vergleich zu UV-Acrylaten benötigen UV-Epoxide für die vollständige Aushärtung mehr Zeit. UV-Epoxide besitzen meist hohe Festigkeiten und sind chemisch sehr beständig.

Dualhärtende Klebstoffe die sowohl über UV-Strahlung als auch anaerob aushärten, werden in der Regel bei metallischen Bauteilen (mit geringem Spalt) eingesetzt, wenn der Klebstoff jedoch in Teilen auch Kontakt zur Luft hat und dort ausgehärtet werden soll. Die UV-Härtung wird eingesetzt um ausgetretenen Klebstoff auszuhärten oder die Klebefuge Luftdicht „abzuschließen“. In Bereichen mit Metallkontakt findet die anaerobe Aushärtung statt, sodass ein vollständiges Durchhärten gewährleistet ist.