Zu dieser Klebstoffkategorie zählen beispielsweise Silikone, MS-Polymere und lösungsmittelhaltige Dichtstoffe. Im ausgehärteten Zustand besitzen sie eine sehr hohe Dehnbarkeit und zeigen gummielastisch-flexibles Verhalten.

Flexible Klebstoffe werden vorwiegend in Anwendungen eingesetzt, bei denen der Klebstoff die Verformung der Bauteile zueinander ausgleichen muss. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Bauteile eine unterschiedliche Wärmeausdehnung besitzen, mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, o. Ä. Zu den wichtigsten Einsatzgebieten gehören Fugendichtungen im Außen- und Innenbereich sowie Flächendichtungen in Motoren und Getrieben.

Flexible Klebstoffe erzeugen elastische Verbindungen, die ein Ausgleichen der Verformungen zwischen den Fügepartner ermöglichen und auf diese Weise Materialermüdungen und Undichtigkeiten verhindern können.

Typische Silikone und MS-Polymerbasierte Dichtstoffe sind einkomponentige Produkte und härten unter Einfluss von Luftfeuchtigkeit über eine Polykondensationsreaktionen unter Bildung eines Abspaltungsproduktes aus. Die Aushärtegeschwindigkeit hängt in erster Linie von der relativen Luftfeuchte und der Temperatur ab. Da die Feuchtigkeit über die Kontaktfläche zur Luft in den Dichtstoff eindringt schreitet die Aushärtung von außen nach innen fort und ist auf eine Aushärtetiefe von ca. 10 bis 15 mm begrenzt. Darüber hinaus existieren flexible Klebstoffe, die durch Mischen zweier Komponenten, Hitze oder UV-Licht aushärten. Bei lösemittelhaltigen Klebstoffen erfolgt der Übergang vom flüssigen in den festen Zustand durch das Verdunsten der Lösemittel. Je weniger flüchtig diese sind, desto länger dauert die Aushärtung und desto länger können sie verarbeitet werden. Zudem weisen diese einen relativ hohen Schwund während der Verfestigung auf.